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1. Deutsche Geschichte - S. 156

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Das Zeitalter des Emporkommens Preußens 1648 — 1786. geistvoller, auf allen Gebieten des Wissens bewanderter Mann. Auch die Kunst.kunst fand durch Friedrich starke Förderung. Andreasjsc^Lliti-e-r, der das Reiterstandbild seines Vaters schuf, war zugleich als großer Baumeister tätig. Damals wurde das könmche Schloß zu Berlin (unter Be- nutzung der früheren Schloßbauten^und das Zeughaus, die jetzige Ruhmeshalle, errichtet. 1713j Jahre 1713 starb Friedrich I. Ihm folgte sein durchaus anders gearteter Sohn Friedrich Wilhelm I. 1 <; Der nordische Krieg. 1700 —1721. § 170. Friedrich Wilhelm I. sah sich kurze Zeit nach seinem Re- gierungsantritt in den Krieg verwickelt, der bereits im Jahre 1700 zwischen Schweden einerseits, Rußland, Polen und Dänemark andrerseits aus-*e&Td^ochen war. Karl Xii. hatte den schwedischen Thron in jugendlichem Alter bestiegen; er zählte bei Beginn des Krieges erst achtzehn Jahre. Diese Gelegenheit erschien den Nachbarfürsten, Peter von Rußland, August dem Starken, der zugleich König von Polen und Kurfürst von Sachsen war, und Friedrich Iv. von Dänemark, günstig, um Schwedens Machtstellung zu vernichten und schwedische Lande an sich zu reißen. Der Rußland!bedeutendste unter ihnen war der Zar Heter von Rußland. Dieser arbeitete mit leidenschaftlichem Eifer daran, Rußland groß und stark zu machen, ein Heer und eine Flotte zu schaffen, Reformen nach europäischem Muster durchzuführen und sein Land auf eine höhere Kulturstufe zu erheben. Er hat zwei mehrjährige Reisen unternommen, um die europäische Kultur kennen zu lernen; auf der ersten arbeitete er einige Tage in Zaandam bei Amsterdam als Schiffsbauer. Zugleich zog er Europäer in sein Land, damit sie als Lehrmeister und Erzieher seines Volkes ihm zur Seite stünden. Jetzt hoffte er, einen Teil der schwedischen Ostseeprovinzen zu gewinnen und so Rußland bis zum Meere auszudehnen und dem Welthandel zu öffnen. Zunächst freilich zeigte es sich, daß der junge Karl Xii. ein Mann von der größten Tatkraft und Entschlossenheit und ein höchst gefährlicher Gegner war. Er zwang zuerst durch einen schnellen Angriff die Dänen zum Narwa. Friedensschlüsse; dann landete er in Esthland und schlug bei Narwa ein russisches Heer, obwohl es fünfmal so stark als das feinige war. Darauf wandte er sich, ohne den Sieg über Peter auszunutzen, gegen Augustden Starken, schlug diesen mehrmals, ließ durch einen Teil des polnischen Adels einen neuen König, Stanislaus Leszczynski, wählen und vertrieb August aus Polen. Ja, er folgte ihm bis nach Sachsen und nötigte ihn, auf die polnische Krone Verzicht zu leisten.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 207

1902 - Karlsruhe : Lang
— 207 Im Jahre 1682 gelangte Peter, der Sohn des Zaren Alexei Romanow, auf den Thron. Da er erst zehn Jahre alt war, regierte an seiner Statt seine herrschsüchtige Schwester Sophie, die damit umging, ihren Bruder vom Thron zu stoßen. Peter nahm im Jahre 1689 die Regierung selbst in die Hand und sperrte die Schwester in ein Kloster. Er hatte seine Jugendbildung durch deu gelehrten Genser Lesort erhalten und war von ihm über die Zustände der europäischen Reiche unterrichtet worden. Zur Regierung gelangt, begann er nach Lesorts Ratschlägen die Einrichtungen seines Reiches zu verändern, um es allmählich den europäischen Staaten gleich zu machen. Um das russische Heer nach europäischer Art einzurichten, ließ Peter Offiziere und Exerziermeister, Stückgießer und Kanoniere aus Deutschland kommen; er selbst diente in seinem Heere als gemeiner Soldat, als Trommelschläger, Unteroffizier, um deu Dienst in allen seinen Teilen kennen zu lernen. Ebenso erlernte er den Flottendienst. Um sich die Kenntnisse zu erwerben, die ihm zur Neugestaltung seines Reiches unentbehrlich waren, reiste er unter einem angenommenen Namen durch Deutschland, Holland, nach England. Überall warb er unter Zusicherung großer Vorteile Handwerker aller Art an und schickte sie nach Rußland, um dort einen tüchtigen Gewerbestand Zu begründen. In dem holländischen Dorfe Zaandam arbeitete er selbst unter dem Namen Peter Michailoff eine Zeitlang als Zimmergeselle, um sich genau über den Schiffbau zu unterrichten. Die vornehmen Russen waren mit Peters Bestrebungen nicht zufrieden; darum bewogen sie die Strelitzen, ein altrussisches Schützenkorps, zu einem Ausstande. Der Zar unterdrückte den Ausstand mit blutiger Strenge; das Strelitzenkorps wurde ausgehoben, eine große Zahl der Mannschaften geköpft, gehängt, erschossen und der Rest unter die Regimenter des Heeres gesteckt. ^ Peter der Große fcth ein, daß der Handel Rußlands keinen Aufschwung nehmen könne, solange er keine Seehäsen besaß; darum bekriegte er die Türken und zwang sie, ihm die Stadt Asow abzutreten und den russischen Schiffen freie Fahrt ans dem Schwarzen Meere zu gewähren. Aus demselben Grunde verband er sich mit dem Könige von Dänemark und dem Kurfürsten von Sachsen, der zugleich König von Polen war, gegen den König Karl Xii. von Schweden, der allgemein für einen Jüngling von geringer Begabung gehalten wurde, über den man leicht siegen könne. Allein in dem im Jahre 1700 ausbrechenden nordischen Kriege zeigte Karl Xii. Heldenmut, Tatkraft und Feldherru-geschick in solchem Maße, daß er im ersten Kriegsjahre den Dänenkönig zwang, von dem Bunde zurückzutreten und mit seinem

3. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 41

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ereignisse der europischen Politik. 41 2. Die Zeit des deutschen Bundes. 18151866. I. Die letzten Jahrzehnte Friedrich Wilhelms Iii. 1815 1840. Ereignisse der europische Politik. 35. Die heilige Allianz. Die Revolutionen in Sdeuropa. Die, letzten fnfundzwanzig Jahre waren eine Zeit gewaltiger, fast ohne Unter-brechung aufeinanderfolgender Kriege gewesen. Die politischen Verhltnisse hatten tiefgreifende Umwandlungen erfahren; die meisten Nationen Euro-! pas hatten ungeheure Opfer an Geld und Blut gebracht. Unter diesen Amstnden war es begreiflich, da das Verlangen nach Ruhe und Frieden weit verbreitet war. Ein groer Teil der Bevlkerung, zumal in Deutsch-land, das am meisten unter dem Kriege gelitten hatte, war vor allem darauf bedacht, den verlorenen Wohlstand wiederherzustellen. Die Regierungen aber wnschten jede fernere Strung der politischen Ruhe zu vermeiden und die bestehenden Zustnde zu erhalten. Dies was vor allem die Politik des sterreichischen Staatsmannes F r st Metternich, der alle frei- Metternich, heitlichen Regungen, alle auf nationale Einheit und auf Schaffung von Volksvertretungen gerichteten Bestrebungen als revolutionr ansah und auf das schrfste bekmpfte. Da dieser Staatsmann in der nchsten Zeit einen berwiegenden Einflu auf die europische Politik ausbte, lag vornehmlich darin begrndet, da das Einvernehmen der drei Ost-mchte", Rußland, sterreich und Preußen, auch nach dem Friedens-schlu fortdauerte. Es fand seinen Ausdruck in der heiligen A l l i - Die heilige a n z", deren Entwurf von Alexander I. im Jahre 1815 noch in Paris dem König von Preußen und dem Kaiser von sterreich vorgelegt und von ihnen angenommen worden war; dadurch verpflichteten sich die drei Monarchen ihr Verhltnis zueinander und zu ihren Vlkern nach den Worten der heiligen Schrift zu regeln" und sich insgesamt als Glieder einundderselben christlichen Nation zu betrachten". Spter sind der heiligen Allianz auch die meisten brigen Staaten Europas beigetreten. iljn der Tat gelang es in Neapel, wo nach Murats Vertreibung und Tod wieder die Bourbonen herrschten, und in Spanien Revolu-tionen zu ersticken. Einen anderen Verlauf nahm der Aufstand der Anstand der Griechen, die sich erhoben, um das Joch der Trkenherrschaft abzu-

4. Das Mittelalter - S. 143

1893 - Leipzig : Dürr
— 143 — jungen Bauern in Sammt und Seide, mit Sporen und Schwert einherstolzierten, wie Ritterssöhne. Damals entstanden viele neue Dörfer, indem man den Wald ausrodete oder abbrannte. Die Ortsnamen auf — rode, — reut, — rat, — brand, — schwend, — hau, — schneid, — Hagen stammen meist aus dieser Zeit. Große Scharen von Landleuten zogen auch mit einem Edelmanne nach dem Osten in die Slavenländer und bebauten mit Erfolg den fruchtbaren Waldboden. Die Vergünstigungen, welche die Grundherren gewährten — die Hufe umfaßte dort 60 Morgen Landes — lockte viele an. Wie der Bauer in dem Dorfe, so gelangte auch der Handwerker in der Stadt allmählich zu größerem Wohlstände und zu größerer Unabhängigkeit. Ursprünglich hatte jeder Hof, jedes Kloster, jeder Bischofssitz seine eigenen Werkstätten, und die Arbeiter darin waren meist unfreie Leute, aber als der Absatz der Waren infolge des zunehmenden Handels ein größerer wurde, mehrte sich die Zahl der Gewerbtreibenden. Die Geschicklichkeit derselben bildete sich mehr und mehr aus, und es entstanden die Zünfte, die Genossenschaften oder Verbände der Handwerker, mit ihren eigentümlichen Einrichtungen. Vor der Lade, in der die Urkunden lagen, in Gegenwart der Meister und Gehilfen wurde der Lehrling aufgenommen und nach beendeter Lehrzeit zum Gefelleu gesprochen, hier wurde das Meisterstück geprüft und das Meisterrecht erteilt, hier wurden die Streitigkeiten der Zunftgenossen geschlichtet und Bestimmungen getroffen, die das ganze Leben des einzelnen regelten. Es gab schon im 12. Jahrhundert Zünfte, die an Ansehen und politischem Einstusse den Gilden der Großkaufleute nichts nachgaben, am berühmtesten waren die der Weber (Tuchweber, Bettziechenweber) in den großen Rheinstädten, in Mainz, Worms und Köln. Auch der deutsche Haudel entwickelte sich zuerst ait diesem Flusse, man benutzte hier die alte Römerstraße und den Wasserweg; die Schiffe wurden stromaufwärts an Seilen vom Ufer aus (auf Leinpfaden) gezogen. Die Waren, welche man auf solche Weise beförderte, waren Zimt (ans England), Vieh, Käse und Fische (aus Holland), Wollenstoffe (aus Flandern), Honig und Wachs (vom Niederrhein), Wein und Holz (vom Oberrhein). Der Verkehr setzte sich nördlich fort über das Meer nach England und südlich über die Alpeupäfse nach Italien. Dadurch kam der deutsche Kaufmann mit dem Auslande in Berührung, denn die großen Handelsstraßen erstreckten sich von Konstantinopel einerseits durch Italien und Spanien nach England, andererseits durch Rußland (Nowgorod) über Schweden (Gotenburg) ebenfalls nach England. Auch im Norden, in Hamburg, Lübeck, Bremen, fing der Handel an aufzublühen, nachdem der Hansabund sich gebildet hatte, der den Schiffen

5. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 59

1907 - Leipzig : Hirt
4. Peter L, der Begrnder des russ. Kaisertums, u. Karl Xu., König v. Schweden. 59 fnft prfen und darber ein Zeugnis ausstellen. In Hannover zeigte er der Kurfrstin feine schwielige Hand und rhmte sich, da er vierzehn Hand-werke verstehe. In Amsterdam trennte er sich von der Gesandtschaft, um in Zaandam als Schiffszimmermann unter dem Namen Peter Baas zu arbeiten. Man wute, wer er war, aber er wollte nicht gekannt fein. Von da fuhr er nach England, dann zurck der Holland, Leipzig, Dresden nach Wien an den Kaiferhof. berall warb er tchtige Arbeiter aus allen Erwerbszweigen an und schickte sie nach Rußland, wo sie die Lehrer feines Volkes wurden. Ein Aufstand der Strelitzeu^) ntigte ihn zur Heimkehr. Unerwartet war er in Moskau und bestrafte die Aufrhrer mit dem Tode. Nun fing er an, in Rußland einzufhren, was er im Auslande gesehen. Im Jahre 1703 begann er den Ban von St. Petersburg nach dem Muster von Amsterdam. Tausende von Familien wurden gewaltsam dahin verpflanzt. Unterdessen hatte er schon Bundesgenossen geworben und den Krieg mit den Schweden begonnen, um ihnen die Mndungen der russischen Strme an der Ostsee zu entreien. In jener Zeit regierte in Schweden Karl Xu. Er war eine Kraft-natur wie Peter. Als dreizehnjhriger Knabe machte er alle bungen der Soldaten mit. Wie ein ergrauter Krieger ertrug er Hunger und Durst und trotzte jeder Gefahr. Ein khner Ritt, eine verwegene Brenjagd waren seine Freude. Im fnfzehnten Jahre trat er die Regierung an. Die Kriegs-gefahren, die ihn umschwebten, entmutigten ihn nicht. Peter hatte ihm den Krieg erklrt und lagerte schon mit einem starken Heere vor der Festung Narwa. Da erschien Karl mit Blitzesschnelle. Mit 8000 Mann wagte er den Sturm auf 40000 hinter Verschanzungen stehende Russen und siegte. Peter sagte: Mein Bruder Karl wird uns zwar noch manches Mal schlagen, aber schlielich werden wir doch von ihm lernen, ihn zu besiegen." Dies war im Jahre 1700. Leicht htte Karl jetzt Peters Macht vernichten knnen, er mischte sich statt dessen in polnische Thronstreitigkeiten. Erst 1708 brach er wieder gegen Peter auf, aber er fand nicht mehr die Feiglinge von Narwa. Peter hatte inzwischen unablssig an der Fortbildung seines Heeres gearbeitet. Bei Pnltawa wurde Karl geschlagen. Er floh zu den Trken und trieb diese zur Kriegserklrung gegen Rußland. Peter wurde in seinem festen Lager am Prnth eingeschlossen und schien verloren. Da rettete ihn seine Gemahlin Katharina. Sie gab ihren Schmuck her und erbat von jedem Soldaten im Lager, was er besa. So brachte sie 200000 Rubel auf. Damit bestach sie den trkischen Growesir; Peter wurde mit seinem ganzen Heere freigelassen. Karl wollte die Russen angreisen, der bestochene Growesir duldete es nicht. Peter eroberte die Ostfeeprovinzen, während Karl unttig in Bender fa. Unterdessen waren die Trken des kostspieligen Gastes in Bender berdrssig geworden und mahnten ihn an die Heimkehr. Dafr hatte Karl kein Ver-stndnis. Er blieb aus Eigensinn, und die Trken muten Gewalt gegen ihn gebrauchen. Sie belagerten ihn in seiner Wohnung. Er kmpfte und wurde verwundet. Die Trken bten ihre Gastfreundschaft weiter, unterlieen aber nicht, ihn wiederholt an die Heimkehr zu mahnen. Alles scheiterte an seinem Eigensinne. Da kam ein schwedischer General, vom Reichsrat gesandt, zu ihm *) Die Streichen (= Schtzen) bildeten die Leibwache des russischen Herrschers; man bezeichnet damit aber auch die gesamten Futruppen.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 82

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
82 Wege zu rumen. Um den Sohn zu retten, zog die Mutter mit dem Knaben nach einem Dorfe in der Nhe Moskaus, wo er zu einem krftigen, hochstrebenden Jngling heranwuchs. Durch den Umgang mit wohlgebildeten Auslndern wurde seine Lern- und Wibegierde befriedigt und der junge Zar im stillen Tr seine sptere hohe Stellung vorbereitet. Er lernte die deutsche und holln-dische Sprache kennen, hrte von den Sitten und Einrichtungen der gebildeten Völker des westlichen Europas, und es erwachte in dem jungen Herrscher der lebhafte Wunsch, auch seine Untertanen dereinst auf eine gleiche Stufe der Gesittung und Bildung zu erheben. Unter Leitung des Schweizers Lefort, der bedeutende militrische Kenntnisse besa, bildete er sich eine Leibgarde' Poieschni, d. i. Kameraden, die ganz nach europischer Weise ein-gerichtet und eingebt wurde. Lefort war der Hauptmann dieser Truppe, Peter selber trat als Gemeiner ein und brachte es bis zum Range eines Leutnants! Diese anfangs kleine Schar, die nach und nach zwei Regimenter ausmachte, wurde die Pflanzschule der russischen Garde, die die Macht der Strelitzen brechen' die herrschschtige Sophia strzen und den Grund zu Rulands Kriegsruhm legen sollte. Als Sophia durch die Strelitzen einen neuen Angriff ans das Leben des jungen Zaren machen lie, schlug er den Angriff mit Hilfe seiner Kameraden" und Freunde nieder, sperrte seine Schwester in ein Kloster und bernahm als siebzehnjhriger Jngling die Alleinherrschaft. 2. seine Regierung. Das Hauptstreben Peters war daraus gerichtet, Rußland zu einer europischen Gromacht zu erheben. Zu diesem Zwecke wollte er sein Land, das sich noch im Zustande asiatischer Barbarei befand, nach dem Muster eines Kultur st aates umgestalten und ihm durch die Gewinnung des Schwarzen und Baltischen Meeres eine ein-Jiitr-eiche Stellung im Rate der Völker Europas verschaffen. Zur Erreichung dieses Zieles verbesserte er das Heer, schuf eine Flotte, entri den Trken die Stadt Asow an der Mndung des Don und erhielt so den Schlssel zum Schwarzen Meere. Er schickte junge Russen zu ihrer Aus-bildung nach Deutschland, Holland und Italien, zog europische Offiziere, Gelehrte, Knstler und Handwerker ins Land, fhrte europische Kleidung und Sitten ein und errichtete hhere und niedere Lehranstalten. Weil ihm bei diesen Neurungen die Geistlichen hindernd in den Weg traten, machte er sich selber zum Oberhaupte der russisch-griechischen Kirche. Um die abendlndischen Einrichtungen mit eigenen Augen zu sehen, unternahm Peter eine Reise durch Preußen, Hannover und Holland. Fr alles zeigte er ein lebhaftes Interesse, berall besuchte er die Werksttten und Zimmerpltze, und in Zaandani bei Amsterdam soll er als gewhnlicher Zimmermann unter dem Namen Peter Baas auf einer Schiffswerft gearbeitet haben. Amsterdam mit seinem lebhaften Handel, seinen Schiffen und Schleusen, seinen Soldaten und Maschinen war ihm eine ganz neue Welt. Von Amsterdam reiste er nach England, wo besonders das englische Seewesen seine Aufmerksamkeit und sein Staunen erregte. Tchtige Männer, besonders erfahrene Seeleute, nahm er in seinen Dienst und schickte sie nach Rußland. Dann ging die Reise der Dresden und Wien nach der Heimat zurck, wo auf Anstiften seiner Schwester ein neuer Aufstand ausgebrochen war. Die

7. Deutsche Kulturgeographie - S. 189

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
33. Die deutsche Diaspora im übrigen Europa. 189 und Gewerbetreibende, Agenten, Techniker, Bergleute, Forstbe- amte usw. In Spanien zählt man gegen 4000 Reichsdeutsche und in Portugal über 1000; dort wohnen sie hauptsächlich in Barcelona, Madrid und Malaga, hier in Lissabon und Oporto. Die Deutschen gewinnen auf der iberischen Halbinsel immer mehr an Boden, wenn sie auch in Spanien mit französischem und in Portugal mit englischem Einfluß stark zu kämpfen haben. Deutsche im weiten Sinne, also Deutsche, deutsche Schweizer, Luxemburger, Österreicher, wohnen in Frankreich über 100000. Annähernd so groß ist die Anzahl der Reichsdeutschen, wovon auf Paris allein über 30000 entfallen. In den mannigfaltigsten Berufen sind die Deutschen tätig, sie sind sowohl Gelehrte, Künstler, Kaufleute, Buchhändler als auch Handwerker, Arbeiter, Dienst- mädchen, Kellner, Barbiere. Bäcker usw. Die Kenntnis der deutschen Sprache wird allenthalben angetroffen. Viele Geschäfts- Häuser sind deutsch, so um den Vendome-Platz, wie überhaupt in dem Viertel südlich vom Nordbahnhof. Nicht allein in Paris, sondern auch im übrigen Frankreich begegnet man den Deutschen, besonders den deutschen Kaufleuten in den großen Städten, so in Marseille und Lyon. Im Kohlengebiet der Pikardie ist der deutsche Arbeiter keine seltene Erscheinung. Die gleichen Berufe wie bei den Deutschen in Frankreich finden wir bei den Deutschen in Großbritannien, wozu sich hier noch als typische Erscheinungen der deutsche Handlungsgehilfe und der deutsche Musiker gesellen. Die Fleischereien Schottlands sind zum größten Teil im Besitz deutscher Familien. Im Ver- kehrsleben spielt die deutsche Sprache eine große Rolle und sie hat in dem letzten Jahrzehnt bedeutende Fortschritte gemacht, nicht bloß im Geschäftsleben, sondern auch in den gebildeten und gelehrten Kreisen. Mit Nachdruck wird immer darauf hingewiesen, daß der Wettbewerb Deutschlands auf dem Gebiete des Handels und der Industrie nur durch gründliche Kenntnis der deutschen Sprache mit Erfolg bekämpft werden kann. Ein weiteres schönes Zeugnis für das Steigen der Achtung vor deutscher Bildung ist der Umstand, daß seit 1905 die Reifeprüfung deutscher Gymnasien für ausreichend zum Besuch der Londoner Universität erachtet wird, womit zum ersten Male eine ausländische Prüfung durch die englische Universität für gleichberechtigt erklärt wird. Auch die Einfuhr deutscher Bücher, Karten und Musikalien in Groß- britannien ist fortwährend im Steigen und übertrifft die Einfuhr britischer Bücher usw. nach Deutschland um das drei- bis vier- fache. Die Zahl der Deutschen in Großbritannien wird auf 100000 geschätzt. Von den nordischen Ländern ist Dänemark von Deutschen besonders bevorzugt; daselbst haben sich mehr als 50000 Deutsche angesiedelt, in Schweden rund 15000 und in Norwegen gegen 2500. Reichsangehörige zählen Schweden und Norwegen je 3000 und Dänemark gegen 40000 Reichsgebürtige. Schon

8. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 80

1909 - Leipzig : Hirt
80 Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 102. 2. Nordamerikanischer Freiheitskrieg, 17761783. Durch den Krieg gegen die Franzosen war die Staatsschuld Englands bedeutend gestiegen. Da der Krieg dem Interesse der Kolonien gegolten hatte, suchte die englische Regierung diese zur Bestreitung der Kosten heranzuziehen. Die Amerikaner aber wollten sich nicht von einem Parlament besteuern lassen, in dem sie nicht vertreten waren, und auch in England standen viele auf ihrer Seite. Nur an einem kleinen Tee zoll hielt die englische Re-gierung fest. Als aber in Boston die Ladung dreier englischer Teeschiffe durch vermummte Brger ins Meer geworfen war, schickte England Truppen nach Amerika. Die Vertreter der dreizehn Staaten vereinigten sich zu einem Kongre zu Philadelphia und erlieen die Erklrung der Menschenrechte, die in dem Satze gipfelte, da jeder Mensch ein un- 1776. veruerliches Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum habe. 1776 folgte, nachdem schon die Feindseligkeiten begonnen hatten, die Erklrung der Unabhngigkeit. Den Oberbefehl bertrug der Kongre dem erprobten Washington. Geschickt fhrte er die schwierige Aufgabe durch, mit nn-geschulten, an allem Mangel leidenden Landleuten und Handwerkern gegen gebte Soldaten zu kmpfen. Unterdessen wirkte Franklin in Paris. Benjamin Franklin, Sohn eines Seifensieders in Boston, wurde Buch-druckerlehrling bei seinem Bruder, der ihn hart behandelte. Mit auerordentlichem Flei arbeitete er durch eifriges Lesen und Schreiben an seiner Ausbildung. Spter Buchdruckereibesitzer in Philadelphia, machte er sich durch Herausgabe volkstmlicher Schriften verdient. Seine naturwissenschaftlichen Studien fhrten ihn zur Erfindung des Blitzableiters. In Paris wurde Franklin fast vergttert. Noch mehr als sein Ruf bewirkte das die schlichte Erscheinung des wrdigen Mannes im schmucklosen Kleide mit weiem, eigenem Haar, der als das Muster eines Natur-menschen und Republikaners erschien. Die franzsische Regierung schlo aus Ha gegen England und der ffentlichen Meinung nachgebend mit den nordamerikanischen Kolonien ein Bndnis, dem auch Spanien beitrat. Dadurch wurde die Lage der Eng-lnder, die bisher den Jankees" gegenber meist siegreich gewesen waren, immer bedenklicher. Nach der Gefangennahme eines englischen Heeres kam 1783. 1783 der Friede zu Versailles zustande, in dem England die Unab-hngigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika anerkennen mute. 3. Verfassung der Vereinigten Staaten. Die Einzelstaaten bestanden mit ihren eigenen Verfassungen fort; fr die gemeinsamen Interessen wurde eine Bundesregierung gegrndet. Sie besteht aus dem Prsidenten, der vom Volke auf vier Jahre gewhlt wird, und dem Kongre; dieser zerfllt in den Senat, in den die gesetzgebenden Versammlungen der Einzelstaaten je zwei Mitglieder auf sechs Jahre schicken, und das Haus der Reprsentanten, die vom Volke auf zwei Jahre gewhlt werden. Den Sitz der Regierung legten die Amerikaner in die neue Bundesstadt, die sie ihrem Wohltter zu Ehren Washington nannten. Dieser be-kleidete zweimal den hchsten Posten.

9. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 34

1902 - Leipzig : Hirt
34 gipfelte, da jeder Mensch ein unveruerliches Recht auf Leben, Freiheit und Eigentum habe. 1770 folgte, nachdem schon die Feindseligkeiten begonnen hatten, die Erklrung der Unabhngigkeit. Den Ober-befehl bertrug der Kongre dem erprobten Washington. Mit seltener Bescheidenheit, Uneigenntzigkeit und Geschicklichkeit fhrte er die schwierige Aufgabe durch, mit ungeschulten, an allem Mangel leidenden Land-lenten und Handwerkern gegen gebte Soldaten zu kmpfen. Unter-dessen wirkte Franklin in Paris. Benjamin Franklin, Sohn eines Seifensieders in Boston, wurde Buch-drnckerlehrling bei seinem Bruder, der ihn hart behandelte. Mit auerordent-licher Energie arbeitete er durch eifriges Lesen und Schreiben an seiner Ausbildung. Spter Buchdruckereibesitzer in Philadelphia, machte er sich durch Heraus-gbe volkstmlicher Schriften verdient. Seine naturwissenschaftlichen Studien fhrten ihn zur Erfindung des Blitzableiters. In Paris wurde Franklin fast ver-gttert. Noch mehr als sein Ruf bewirkte das die schlichte Erscheinung des wrdigen Mannes im schmucklosen Kleide mit weiem, eigenem Haar, der als das Muster eines Maturmenschen und Republikaners erschien. Die franzsische Regierung schlo aus Ha gegen England und der ffentlichen Meinung nachgebend mit den uordatuerifrtmfchm Kolonien ein Bndnis, dem auch Spanien beitrat. Dadurch wurde die Lage der Englnder, die bisher den Yankees" gegenber meistens siegreich gewesen waren, immer bedenklicher. Nach der Gefangennahme eines englischen Heeres kam 1783 der Friede zu Versailles zu stnde, in dem England die Unabhngigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika anerkennen mute. Nenne drei siebenjhrige Kriege! Wie zeigte sich die Wirkung der Auf-klrung in Nordamerika? 5. Verfassung der Vereinigten Staaten. Die Einzelstaaten bestanden mit ihren eigentmlichen Verfassungen fort; fr die gemeinsamen Interessen wurde eine Bundesregierung gegrndet. Sie besteht ans dem Prsidenten, der auf vier Jahre gewhlt wird, und dem Kongre; dieser zerfllt in den Senat und das Hans der Reprsentanten. Den Sitz der Regierung legten die Amerikaner in die neue Buudesstadt, die sie ihrem Wohltter zu Ehren Washington nannten. Dieser bekleidete zweimal den hchsten Posten. Trotz der freiheitlichen Verfassung und der Rechtsgleichheit aller Staatsbrger blieb die Negersklaverei bestehen; erst nach einem blutigen Brgerkriege (1861-65) zwischen den Nordstaaten und den sklavenhaltenden Sdstaaten, in dem sich die letzteren loszureien suchten, wurde sie aufgegeben, und alle Bewohner ohne Unterschied der Rasse erhielten den vollen Genu der brgerlichen Rechte. Folgen des Freiheitskrieges, a) Die Vereinigten Staaten nahmen mit Riesenschritten zu an Gebiet (jetzt 45 Staaten und 5 Territorien), Bevlkerung

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 294

1888 - Kreuznach [u.a.] : Voigtländer
— 204 — Bauwerkzeugen. Schon binnen vier Monaten waren die Wälle und Gräben vollendet, und nun begann mit noch größerem Eifer der Häuserbau. In einigen Jahren erblickte man bereits eine ausgedehnte Stadt in der früheren Einöde. Peter machte sie zu seiner Residenz, befahl vielen seiner Großen, sich dort niederzulassen, zog Kaufleute, Handwerker und Künstler dahin, und so wurde Petersburg eine der schönsten und volkreichsten Städte Europas. 9. Peters letzte Reise und Tod. — Noch einmal machte Peter eine Reise ins Ausland. Mit seiner Gemahlin Katharina, der Tochter eines Bauern, die er zur Kaiserin erhoben hatte, kam er nach seinem Lieblingslande Holland und sah Zaandam wieder, wo er einst als Peter Baas gezimmert und geschmiedet hatte. Dann ging er nach Paris, und hier fand er wieder genug des Neuen, das seine Wißbegierde anregte. Auch in Deutschland hielt er sich eine zeitlang auf. Alle eingesammelten Erfahrungen aber kamen seinem Reiche zugute. Seine Russen in Bildung und Gesittung den übrigen Völkern immer näher zu bringen, des Landes Kraft und Wohlfahrt auf jegliche Weise zu steigern, blieb Peters eifrige Sorge bis zu seinem Ende. Er starb 1725 nach 36jähriger Regierung, erst 53 Jahre alt. Mit Recht hat ihm die Geschichte den Beinamen „der Große" beigelegt. 111. Karl Xii. von Schweden. 1. Schweden in Kriegsnot. — Seit dem dreißigjährigen Kriege war Schweden das mächtigste Reich im nördlichen Europa. Auch die Küstenländer an der Ostsee, welche jetzt zu Rußland gehören, waren damals im Besitze der Schweden. Als nun Karl Xii., ein Jüngling von 15 Jahren, den schwedischen Thron bestieg, hielten die Herrscher der Nachbarländer die Gelegenheit für günstig, Schwedens Macht herabzudrücken. Vor allen strebte der Zar Peter der Große darnach, sein Reich bis an die Ostsee auszudehnen, um sich eine Seemacht zu schaffen. Er verband sich daher mit den Königen von Dänemark und Polen zum Kriege gegen Schweden. Den jungen, unerfahrenen Karl zu besiegen schien nicht schwierig.
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